Das Ende des PzGrenB (Ausb) 11 und Überleitung 1975Die Heeresgliederung 1968 betraf das PzGrenB (Ausb) 11 zwar nicht direkt, durch die Gliederung des Österreichischen Bundesheeres in ein Feldheer und eine Territoriale Organisation mit dem Aufbau der Landwehr wurde jedoch die zukünftige Entwicklung eingeleitet [1].
Die Einbindung des PzGrenB (Ausb) 11 in das Heeresgroßmanöver 1969 „Bärentatze“ ist derzeit nicht publiziert und bedarf einer zukünftigen Aufarbeitung.
Mit dem Wahlergebnis vom 1. März 1970 und dem nun einzulösenden Wahlversprechen „sechs Monate sind genug“ der siegreichen Sozialistischen Partei unter dem neuen Bundeskanzler Dr. Bruno KREISKY begann die erste „Bundesheerreformkommission“ am 15. Mai 1970 zu tagen [2].
Als Ergebnis entstand die Konzeption der Raumverteidigung und ein „Modellversuch [3]“ bei der 9. Panzergrenadierbrigade, bei welchem unter unrealistischen Rahmenbedingungen (voll aufgefüllte Kaderstände, unbegrenzter Zugriff auf materielle und finanzielle Ressourcen), die mögliche Verkürzung der Wehrdienstzeit als politisch gewünschtes Ergebnis erbringen sollte. Auf Basis dieser „Erkenntnisse“ wurde einerseits die Wehrgesetznovelle 71 entwickelt, welche die Verkürzung des Grundwehrdienstes von 9 auf 6 Monate mit zusätzlichen Truppenübungen im Ausmaß von 60 Tagen vorsah und andererseits die Umgestaltung des Heeres mit der Heeresgliederung 72 eingeleitet [4].
Kernpunkt war, neben einer neuen Struktur auf Basis von 2 Infanteristischen Korpsbereichen (SALZBURG Korps II und GRAZ Korps I) und dem Panzergrenadierkorps (BADEN) nebst Armeedirekten Truppen die Aufteilung der Truppen in Bereitschaftstruppen (BT) und Landwehrverbänden (LW) [5]. Die Umsetzung der Aufteilung in BT und LW dauerte nach internen Umsetzungsproblemen allerdings bis zum 1. Jänner 1974, wo 34 ehemalige „Feldheerverbände“ zu Landwehrtruppen wurden, darunter auch alle Ausbildungsbataillone der Panzerbrigaden [6]. Mit 15. Juli 1975 [7] wurde das PzGrenB (Ausb) 11 dem Militärkommando Niederösterreich schließlich als Jägerbataillon 11 überstellt.
[1] LAGLER Engelbert, Das österreichische Bundesheer von 1955 bis 2005 in: PALLASCH – Zeitschrift für Militärgeschichte, Heft 20, Salzburg 2005, S 39f
[2] LAGLER Engelbert, Das österreichische Bundesheer von 1955 bis 2005 in: PALLASCH – Zeitschrift für Militärgeschichte, Heft 20, Salzburg 2005, S 45f
[3] Diese Bezeichnung orientiert sich am Sprachgebrauch der Jahre 2011/2012 – in den 70er jahren wurde dies noch „Erprobung“ genannt; vergleiche: LAGLER Engelbert, Das österreichische Bundesheer von 1955 bis 2005 in: PALLASCH – Zeitschrift für Militärgeschichte, Heft 20, Salzburg 2005, S 51
[4] LAGLER Engelbert, Das österreichische Bundesheer von 1955 bis 2005 in: PALLASCH – Zeitschrift für Militärgeschichte, Heft 20, Salzburg 2005, S 56f
[5] LAGLER Engelbert, Das österreichische Bundesheer von 1955 bis 2005 in: PALLASCH – Zeitschrift für Militärgeschichte, Heft 20, Salzburg 2005, S 58ff
[6] LAGLER Engelbert, Das österreichische Bundesheer von 1955 bis 2005 in: PALLASCH – Zeitschrift für Militärgeschichte, Heft 20, Salzburg 2005, S 62
[7] STURMLECHNER R., GANGLBERGER S., Die Geschichte der 3. Panzergrenadierbrigade 1956 – 2006; MAUTERN 2006, S 154
Online: 21.02.2012 by WGE - Update: 21.02.2012 by WGE - Version: Samstag , 21.
Dezember 2024
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