Der Heldenberg KLEINWETZDORF als Kopaljägerdenkmal Errichtung 1849
1849 begann der Armeelieferant Josef Gottfried PARGFRIEDER als Hommage an die kaiserliche Armee den sogenannten „Heldenberg“ in der Ortschaft KLEINWETZDORF neben seinem 1832 erworbenen Schloss WETZDORF zu errichten. Obwohl das Gedenkareal primär den Soldaten gewidmet war welche in Ungarn und Italien die Aufstände der Jahre 1848 und 1849 befriedet hatten, kamen doch auch Feldherren der weiteren österreichischen Geschichte wie DAUN und Prinz EUGEN nebst einer Galerie der großen Habsburger Kaiser in die Heldenalleen. Ebenso wurde später ein Denkmal den beiden Rettern des Kaisers beim Attentat auf Kaiser Franz-Joseph vom 18. Februar 1853 gewidmet.
Zeitgenössische Darstellung aus der Zeit der Errichtung des Heldenberges. Die Situation um die beiden Siegessäulen ist anders dargestellt als sie sich heute präsentiert. Ob die ursprüngliche Planung eine andere Aufstellung mit jeweils zwei Büsten und einem Standbild vorsah oder damals tatsächlich zusätzliche Statuen im Kreis der beiden Armeen aufgestellt wurden welche heute an der Säulenhalle stehen, oder dass Kaiser Franz Josef in den Jahren 1858 bis 1908 diese zusätzlichen Statuen an andere Standorte in Österreich verbringen lies ist nicht mehr nachvollziehbar. Graphik aus 1859. Sammlung ECKEL
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1858 nach dem Tod von RADTZKY und dessen Beisetzung in der Gruft des Heldenberges – Feldmarschall Maximilian Freiherr von WIMPFFEN war bereits 1852 verstorben und ebenfalls in der 1857 errichteten Gruft unter dem Obelisken im Zentrum der Anlage bestattet worden – schenkte PARGFRIEDER die gesamte Anlage dem Kaiser. 1863 wurde Josef Gottfried PARGFRIEDER schliesslich, wie von ihm selbst geplant, in seiner Gruft unterhalb RADETZKYs und WIMPFFENs beigesetzt. 1908 wurde die Anlage vom Kaiser der k.u.k. Armee übergeben von wo sie am Ende der Monarchie an die Republik Österreich überging. Das Schloss und die Herrschaft WETZDORF inklusive des restlichen Vermögens vererbte PARGFRIEDER dem Witwer seiner Tochter, Heinrich von DRASCHE-WARTINBERG, welcher als Besitzer der Wienerberger Ziegelfabriken durch seine Ziegel mit der Markierung „H“ und „D“ neben dem Doppeladler berühmt wurde.
RADETZKY Gruft, Grabplatte mit siegreichen Schlachten und Orden. Foto ECKEL
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WIMPFEN Gruft gegenüber der RADETZY Gruft, Grabplatte mit siegreichen Schlachten und Orden. Foto ECKEL
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PARGFRIEDER Gruft, eine Etage tiefer als WIMPFEN und RADETZKY. Foto ECKEL
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Lange Jahre nur geringfügig renoviert und in weiten Teilen von ehemals kleinen Zierbäumen überwuchert fiel der Heldenberg Jahrzehnte in einen Dornröschenschlaf. Erst 2005 wurde der Heldenberg einerseits durch die NÖ Landesausstellung mit der Erweiterung um die Ausstellung zur Kreisgrabenanlage aber auch durch den Ausbau der anfangs umstrittenen Lippizaner Sommerstation der Spanischen Hofreitschule und die Nutzung der ebenfalls im Zuge der Landesausstellung renovierten alten Reithalle durch ein privates Fahrzeugmuseum mit Fahrzeughandel wieder etwas mehr in das touristische Bewusstsein verschoben.
Die Säulenhalle mit den heute dahinter liegenden Ausstellungsräumen - ehemals als Quartier für eine nie errichtete Ehrenwache gedacht, deren geplante Grablege als „Löwengruft“ ebenfalls auf dem Areal errichtet wurde – ist eher als Theaterkulisse mit Statuen großer Feldherren der österreichischen Armeegeschichte gedacht und beherbergt heute eine RADETZKY-Ausstellung.
Die gegenüberliegende, dem Tal zugewendete, Gruft mit den Grablegen des RADETZKY und WIMPFFEN nebst dem Finanzier der Gedenkstätte, PARGFRIEDER, liegt unter dem Platzniveau, wobei deren Eingang von einem Obelisken gebildet wird.
Obelisk als Eingang zur Gruft mit vergoldetem Todesgenius an der Spitze. Foto ECKEL
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Parzen hinter dem Obelisken. Foto ECKEL
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Kernelement der Gedenkstätte – auch wenn sie heute meist als RADETZKY-Gedenkstätte bezeichnet wird, sind jedoch die beiden kreisförmigen Areale links und rechts der Achse zwischen Säulenhalle und Gruft jeweils um eine Siegessäule auf welcher eine Statue der Siegesgöttin steht.
Siegessäule der italienischen Armee in der Mitte der Büstenkreise Foto ECKEL
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Die Statute der Clio am Heldenberg mit der Widmungstafel an die ungarische und italienische Armee zwischen den beiden Kreisen mit Büsten. Foto ECKEL
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Von der Säulenhalle aus links ist der Bereich der ungarischen Armee und der rechte Bereich der italienischen Armee gewidmet. In Form von Büsten auf Säulensockeln in zwei kreisförmigen Reihen um die jeweilige Siegessäule sind hervorragende Persönlichkeiten der jeweiligen Armee aus den Jahren 1848 und 1849 verewigt.
Von der Säulenhalle aus gesehen links wird das Areal durch eine halbellipsoidförmige „Heldenallee“ erweitert, welche durch die sogenannte „Kaiserallee“ als Mittelachse geteilt wird. Diese Kaiserallee zeigt die größten Herrscher der Habsburger, am Schnittpunkt mit der Heldenallee abgeschlossen durch ein Standbild des Kaisers Franz Josef welcher damit sowohl seinen Platz in der Kaiserallee als auch in der Heldenallee fand.
Bemerkenswert für die Zeit der Errichtung ist, dass nicht nur Generäle und Offiziere sondern auch hervorragende Unteroffiziere der italienischen und ungarischen Armeen porträtiert wurden. So ist es weiters auch nicht verwunderlich, dass alleine aus den Reihen der Zehnerjäger, dem 10. Feld-Jägerbataillon, 4 Angehörige - je zwei Offiziere und zwei Unteroffiziere - und somit mehr als von jedem anderen Bataillon oder Regiment der beiden Armeen, sowie ein ehemaliger Bataillonskommandant im Kreis der Büsten der italienischen Armee erscheinen.
Die Zehnerjäger am Heldenberg
Carl von KOPAL, Bataillonskommandant 1846 - 1848
Die Büste von Karl von KOPAL in der bekanntesten Darstellung. Foto ECKEL
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JOSEF Ritter von JABLONSKY, Kompaniekommandant 1848
Die Büste von Josef RItter von JABLONSKY DEL MONTE. Foto ECKEL
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Matthias GRISSMAYER
Die Büste von Mathias GRIESMAYER. Foto ECKEL
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Josef RAMMER
Die Büste von Johann RAMMER. Foto ECKEL
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Ehemaliger Zehnerjäger
Julius Cäsar Graf STRASSOLDO, Bataillonskommandant bis 1846
Die Büste von Julius Cäsar Graf STRASSOLDO. Foto ECKEL
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Online: 01.04.2019 by WGE - Update: 01.04.2019 by WGE - Version: Sonntag , 24.
November 2024
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